Hier kannst Du das Tool offen nutzen.<\/a><\/p>\n\n\n\nWir k\u00f6nnen also festhalten: Zum kritischen Lesen und Schreiben stehen zeitgem\u00e4\u00dfer P\u00e4dagogik zahlreiche Analyse- und Erkundungstools zur Verf\u00fcgung. Bei diesen geht es vorrangig darum, einen Text auf andere Art und Weise ‚zu durchleuchten‘ oder zu interpretieren, als es mit analog-basierten Methoden m\u00f6glich w\u00e4re.<\/p>\n\n\n\n
Welche weiteren Auspr\u00e4gungen von kritischem Lesen und Schreiben gibt es?<\/h2>\n\n\n\n
Neben der individuellen Auseinandersetzung mit und Interpretation von Texten geht es bei kritischem Lesen und Schreiben auch um die Frage, wie man sich zu Internet-Kommunikation positionieren und seine eigene Meinung finden kann. Dazu werden h\u00e4ufig Checklisten empfohlen. Beispiele hierf\u00fcr sind das professionelle Aussehen einer Website, die wissenschaftlichen Sprache oder das Fehlen von Rechtschreibfehlern. Kurz gefasst lautet die Vorgabe: Je \u2018besser\u2019 eine Website ist, desto vertrauensw\u00fcrdiger. Dem ist aus drei Gr\u00fcnden zu widersprechen:<\/p>\n\n\n\n
- Bedeutungslosigkeit:<\/strong> Solche \u2018vertrauensw\u00fcrdigen \u00c4u\u00dferlichkeiten\u2019 lassen sich sehr leicht faken sind also bedeutungslos. Der Checklisten-Ansatz f\u00fchrt zudem noch dazu, dass viele Lernenden anf\u00e4llig f\u00fcr Regeln sind, die ebenfalls nicht stimmen (z.B. eine .com Endung bei einer Website wird als weniger vertrauensw\u00fcrdig als eine .org-Endung eingeordnet)<\/li>
- Kompliziertheit: <\/strong>Die intensive Pr\u00fcfung einer Quelle nach mehreren Kriterien stammt noch aus einer \u00fcberwiegend analogen Zeit, in der ich z.B. entscheiden musste, welchen von f\u00fcnf Artikeln ich in meiner Hausarbeit zitieren will. In einer digitalisierten und vernetzten Gesellschaft, in der ich potentiell mit massenhaft und zum Teil auch sehr kurzen Informationen (z.B. ein Social Media Clip) konfrontiert bin, werden Faktencheck-Routinen ben\u00f6tigt, die schnell und einfach sind. Ansonsten lassen es viele Menschen wahrscheinlich eher ganz mit dem Faktencheck \u2026<\/li>
- Einerseits\/ anderseits:<\/strong> Checklisten drohen einen zu erschlagen und dazu zu f\u00fchren, dass man den Wald vor lauter B\u00e4umen nicht mehr sieht: Das eine Kriterium trifft zu, das andere nicht, das dritte kann ich nicht einsch\u00e4tzen \u2026 Wie soll da eine Entscheidung getroffen werden? Anders ausgedr\u00fcckt: Da bei Checklisten Relevanz-Einsch\u00e4tzungen meist fehlen, erschweren sie eher die Entscheidung \u00fcber die Quelle, anstatt zu helfen.<\/li><\/ul>\n\n\n\n
Eine alternative Herangehensweise sind Handlungsroutinen, die auf einer Kontextualisierung der gefundenen Information beruhen. Anstatt zu fragen: Was finde ich in der gefundenen Information f\u00fcr Anhaltspunkte f\u00fcr ihre Glaubw\u00fcrdigkeit? Sollte ich besser fragen: Was sagt das Netz dazu? Auf diese Weise kann ich schnell eruieren, woher eine Information stimmt und mit welchem Interesse sie geteilt wurde. Die wichtigsten hierf\u00fcr ben\u00f6tigten Handlungsroutinen sind in diesem Selbstlernkurs der Zentral- und Landesbibliothek von Berlin zusammengestellt<\/a>. Herausgreifen m\u00f6chte ich den Wikipedia-Trick, der Lernenden sehr einfach erkl\u00e4rt und der in Lernprozessen immer wieder angewandt werden kann. In diesem Screencast ist er gezeigt:<\/p>\n\n\n\n