1. Kollaboratives Lesen und Schreiben

Video zum Einstieg

Worum geht es beim kollaborativen Lesen und Schreiben? Dazu gebe ich im Video einen ersten Überblick:

Wie funktioniert kollaboratives Schreiben?

Wie im Einstiegsclip beschrieben, verändert sich Lesen und Schreiben in einer Kultur der Digitalität dahingehend, dass es auch kollaborativ erfolgen kann. Am besten lässt sich das anhand von kollaborativen Schreibumgebungen zeigen.

Das am häufigsten genutzte Tool ist hier sicherlich das Etherpad. Anhand dieses Tools lässt sich sehr gut zeigen, wie kollaboratives Schreiben praktisch funktioniert. Daran wird dann auch deutlich, dass kollaboratives Schreiben keine technische Herausforderung ist, den das Tool ist wirklich super einfach. Stattdessen sind die damit verbundenen sozialen Prozesse die entscheidende Herausforderung.

In diesem Screencast stelle ich Dir das Tool vor:

Im Screencast nutze ich die offene Etherpad-Installation der ZUM: das Zumpad. Eine mögliche Alternative wäre das Yopad der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung – aber es gibt auch darüber hinaus zahlreiche offene Installationen, die Du nutzen kannst.

Wenn Du mehr Funktionalitäten zum kollaborativen Schreiben suchst, ist das Cryptpad oder CodiMD (HedgeDocs) zu empfehlen. Auch dazu findest Du hier zwei Screencasts:

Die Herausforderung für zeitgemäße Pädagogik liegt aus meiner Sicht darin, kollaboratives Schreiben selbstverständlich in Lernprozessen zu integrieren. Über gemeinsame Sammlungen oder auch Mitschriebe lässt sich das zu den unterschiedlichsten Themen und Lernerfordernissen realisieren. Zahlreiche methodische Einsatzmöglichkeiten zum kollaborativen Schreiben habe ich in diesem Blogbeitrag skizziert.

Welche weiteren Ausprägungen von kollaborativem Schreiben gibt es?

Aus meiner Sicht noch spannender wird kollaboratives Schreiben immer dann, wenn man mit ‚dem Internet‘ und nicht mehr mit einer klar definierten Lerngruppe schreibt. Die Übergänge sind dabei natürlich fließend. Wie kann offenes kollaboratives Schreiben aussehen?

  • Eine erste – und noch recht überschaubare – Möglichkeit könnte es sein, dass offen dazu aufgerufen wird, sich an einer Sammlung zu einem bestimmten Thema in einem Etherpad zu beteiligen. Dieser Aufruf könnte einen z.B. über Social Media erreichen. Vor diesem Hintergrund schreibt man im Ergebnis dann doch eher mit einem mindestens zum Teil bekannten Menschen, weil man in einer ähnlichen Filterblase aktiv ist.
  • Sehr weitgehend ist offenes, kollaboratives Schreiben dann, wenn ich aufbauend auf Netzkommunikation von Millionen anderer Menschen schreibe. Praktisch passiert das bei der Nutzung von Suchmaschinen, wenn es eine automatische Suchvervollständigung gibt: Ich beginne in diesem Fall zu schreiben – und das was ich schreibe wird ergänzt – basierend mit auf dem, was vor mir andere Menschen geschrieben haben.

Das Nachdenken über kollaboratives Schreiben in einem offenen und internetweiten Kontext ist für zeitgemäße Pädagigik eine weitere Herausforderung, die sich in den Kontext von Medienbildung einordnen lässt. Auf der Website open.education findest Du hierzu mit der Gestaltung von Netzgedichten eine konkrete Unterrichtsidee.